Und wenn die Wahrheit mich vernichtet – Pater Richard Henkes im KZ Dachau – Lehrerausgabe

9,90 

Und wenn die Wahrheit mich vernichtet
Pater Richard Henkes im KZ Dachau – Graphic Documentary

Unterrichtsmaterial von Andreas Thelen-Eiselen
zur erweiterten Ausgabe der
Graphic Documentary von Drushba Pankow

Das vorliegende Heft möchte anhand von 6 Bausteinen abwechslungsreiche und kreative Unterrichtsvorschläge zum Leben und Wirken von Pater Richard Henkes SAC für die Arbeit mit Jugendlichen an die Hand geben.

Alle Arbeitsmaterialien beziehen sich nicht auf die Graphic Documentary, sondern auf die erweiterte Ausgabe der Graphic Documentary „Und wenn die Wahrheit mich vernichtet“ (Pallotti Verlag, Friedberg. ISBN: 978-3-87614-112-1), die als Lektüre und Grundlage für die Arbeit mit Schülern und Schülerinnen dient. Achtung: Die Graphic Documentary selbst ist in der Lehrerausgabe nicht enthalten.

Die überlieferten Texte von Richard Henkes werden sowohl in der Graphic Documentary als auch im Arbeitsmaterial nicht in reformierter Schreibung wiedergegeben. Aufgrund der Thematik sowie der Literaturform der Graphic Documentary bietet sich insbesondere das fächerverbindende Lernen mit den Fächern Religion, Geschichte und Deutsch an, sodass die Inhalte und Themen der einzelnen Fächer in einen Sinnzusammenhang gestellt und aufeinander bezogen werden können.

Auf diese Weise können sich die Schüler und Schülerinnen über einen Zeitraum hinweg intensiv und differenziert mit dem Themenbereich befassen und lernen gleichzeitig die Besonderheiten des jeweiligen Fachs kennen.

Zu Beginn eines jeden Bausteins wird ausführlich über die Anwendung, Methodenwahl und Sozialform berichtet. Auf die Angabe des Zeitumfangs wurde bewusst verzichtet, da dieser von mehreren Faktoren – wie z.B. der Gruppengröße – abhängig ist. Insgesamt muss aber für jeden Baustein mehr als eine (Schul-)Stunde angesetzt werden. Die Inhalte können aber ohne Weiteres in voneinander getrennte Stunden überführt und bei Bedarf durch eigene (fachspezifische) Materialien ergänzt werden.

Alle Arbeitsblätter sind als Kopiervorlage konzipiert und direkt einsetzbar.

Den Titel gibt es hier als Schülerausgabe.

Lieferzeit: 3-4 Werktage

Artikelnummer: 978-3-87614-113-8 Kategorie: Schlagwörter: , ,

Beschreibung

ISBN: 978-3-87614-113-8
Größe: 21 × 29,7 cm
Seiten­zahl: 82
Sprache: Deutsch
Klassen­satz: 8,90 Euro ab 10 Exemplaren
Erschei­n­ungs­da­tum: Okto­ber 2019

Zusätzliche Information

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eBook, PDF-Download, Printausgabe

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Weit­ere Infor­ma­tio­nen

Bausteine der Lehrerausgabe

Das vor­liegende Heft möchte anhand von 6 Bausteinen abwech­slungsre­iche und kreative Unter­richtsvorschläge zum Leben und Wirken von Pater Richard Henkes SAC für die Arbeit mit Jugendlichen an die Hand geben.

Alle Arbeits­ma­te­ri­alien beziehen sich auf die erweit­erte Aus­gabe der Graph­ic Doc­u­men­tary „Und wenn die Wahrheit mich ver­nichtet“ (Pal­lot­ti Ver­lag, Fried­berg. ISBN: 978-3-87614-112-1), die als Lek­türe und Grund­lage für die Arbeit mit Schülern und Schü­lerin­nen dient. 

Zu Beginn eines jeden Bausteins wird aus­führlich über die Anwen­dung, Meth­o­d­en­wahl und Sozial­form berichtet. Auf die Angabe des Zei­tum­fangs wurde bewusst verzichtet, da dieser von mehreren Fak­toren – wie z.B. der Grup­pen­größe – abhängig ist. Ins­ge­samt muss aber für jeden Baustein mehr als eine (Schul-)Stunde ange­set­zt wer­den. Die Inhalte kön­nen aber ohne Weit­eres in voneinan­der getren­nte Stun­den über­führt und bei Bedarf durch eigene (fach­spez­i­fis­che) Mate­ri­alien ergänzt wer­den. Alle Arbeits­blät­ter sind als Kopier­vor­lage konzip­iert und direkt einsetzbar.

Der erste Baustein kon­fron­tiert anhand von Zitat­en ver­schieden­er inhaftiert­er Geistlich­er mit den unmen­schlichen und lebens­bedrohlichen Umstän­den im Konzen­tra­tionslagers Dachau. Die Zitate lassen erken­nen, dass trotz der unvorstell­baren Ver­hält­nisse der Glauben vie­len eine Kraftquelle war und dabei Trost sowie Zuver­sicht in der lebens­feindlichen Umge­bung spendete.

Im zweit­en Baustein ste­ht die Geschichte des Konzen­tra­tionslagers Dachau von 1933 bis zur Gegen­wart im Mit­telpunkt. Dabei richtet sich der Blick auf die angren­zen­den Gedenko­rte, das ehe­ma­lige Außen­lager Mühldorf, die Geistlichen im KZ Dachau, die Aus­sagen von Zeitzeu­gen und die Mär­tyr­er des Glaubens. „Aut Cae­sar – aut nihil“ – alles oder nichts.

Der dritte Baustein lenkt den Blick auf die Per­son Richard Henkes und sein Ver­ständ­nis vom Priester-Sein als Kreuzträger für andere. Im Mit­telpunkt ste­hen die Erleb­nisse im Ersten Weltkrieg, die Stu­di­en­jahre in Lim­burg, die Pflege des kranken Mit­brud­ers Franz Xaver Salzhu­ber und die Krisen­zeit vor sein­er Priester­wei­he. Pater Henkes beteiligte sich an der Vervielfäl­ti­gung und Ver­bre­itung der Enzyk­li­ka „Mit bren­nen­der Sorge“ und bezog offen­siv Stel­lung gegenüber dem NS-Regime.

Daher ste­ht im vierten Baustein die Auseinan­der­set­zung mit dem Reich­skonko­r­dat, welch­es das Ver­hält­nis zwis­chen dem Deutschen Reich und dem Heili­gen Stuhl regeln sollte, und der Enzyk­li­ka „Mit bren­nen­der Sorge“ im Fokus, in der Papst Pius XI. gegen die Konko­r­dats­brüche protestierte und dem NS-Regime eine kirch­liche Absage erteilte.

In Hadamar, unweit des Heima­torts von Pater Henkes, befand sich eine von ins­ge­samt sechs Tötungsanstal­ten, die im Rah­men des Euthanasiepro­gramms der Nation­al­sozial­is­ten errichtet wur­den. Richard Henkes protestierte öffentlich gegen die Mor­dak­tion und verurteilte sie. Der fün­fte Baustein befasst sich mit der NS-Rassen­hy­giene, der Ersten und Zweit­en Mord­phase, dem Protest des Mün­ster­an­er Bischofs von Galen, der Tötungsanstalt Hadamar sowie den Tätern und Opfern.

Pater Henkes han­delte bis zulet­zt nach seinem Glauben und Gewis­sen. Der sech­ste Baustein blickt daher auf den Lebensweg von Richard Henkes bis zu seinem Tod zurück, sein per­sön­liche Spir­i­tu­al­ität, die Kraft seines christlichen Glaubens und sein Gottver­trauen. Gle­ichzeit­ig richtet sich der Blick in die Zukun­ft: In Zeit­en von Krisen, Kon­flik­ten und Flucht gewin­nt recht­sex­tremes Gedankengut wieder an Pop­u­lar­ität. Was ist Recht­sex­trem­is­mus? Welche Gefahren gehen vom Recht­sex­trem­is­mus aus? Wie kann damit umge­gan­gen wer­den und welche Ver­ant­wor­tung trage ich als Staats­bürg­er und Christ?

Seliger Pater Richard Henkes

Das Arbeit­sheft „Und wenn die Wahrheit mich ver­nichtet“ beschäftigt sich mit dem Leben und Wirken von Pater Richard Henkes SAC. Nach der Machter­grei­fung durch die Nation­al­sozial­is­ten geri­et der Pal­lot­tin­er­pa­ter auf­grund sein­er kri­tis­chen Äußerun­gen über das Nazi-Regime zunehmend ins Visi­er der Gestapo.

Als Lehrer, Exerz­i­tien­meis­ter und Seel­sorg­er bezog Richard Henkes offen­siv Stel­lung zur antichristlichen Pro­pa­gan­da, beteiligte sich an der Vervielfäl­ti­gung und Ver­bre­itung der Enzyk­li­ka „Mit bren­nen­der Sorge“ sowie der regimekri­tis­chen Predigt des Mün­ster­an­er Bischofs Clemens August Graf von Galen zum soge­nan­nten „Euthanasie“-Programm.

Richard Henkes sagte, was nicht mehr gesagt wer­den durfte. Mehrfach zeigte man Pater Henkes an, bis er am 8. April 1943 ver­haftet und nach über sieben Wochen in Einzel­haft ins Konzen­tra­tionslager Dachau deportiert wurde. Als Ende 1944 im Lager eine Fleck­ty­phus-Epi­demie aus­brach, meldete er sich frei­willig für die Pflege der Kranken. Dabei infizierte er sich und starb am 22. Feb­ru­ar 1945 nur wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers.
Pater Richard Henkes blieb bis zulet­zt seinem Ide­al treu: „Meine stärk­ste Seite ist ja die opfer­willige Hingabe aus Liebe. Ich … will Opfer­priester wer­den, Kreuzträger für andere.“

Wir wün­schen allen, die diese Arbeit­shil­fe nutzen, eine kreative und vor allem nach­haltige Auseinan­der­set­zung mit Pater Richard Henkes, indem die Jugendlichen erken­nen, weshalb es auch heute noch von Bedeu­tung ist, sich als Staats­bürg­er und Christ für poli­tis­che Gerechtigkeit und die Ein­hal­tung der Men­schen­rechte mit per­sön­lichem Engage­ment einzusetzen.

Autor des Unterrichtsmaterials

Andreas The­len-Eise­len ist Lehrer an der St. Franziskus-Schule Koblenz. Er unter­richtet die Fäch­er Deutsch und Katholis­che Reli­gion. Zudem ist er Ref­er­ent für Reli­gion­späd­a­gogik im Bis­tum Lim­burg und Redak­tion­s­mit­glied des Lim­burg­er Mag­a­zins für Reli­gion und Bil­dung EULENFISCH.

Autoren der Graphic Documentary

Drush­ba Pankow

Drush­ba ist Rus­sisch und bedeutet Freundschaft.

Alexan­dra Kar­di­nar und Volk­er Schlecht, bei­de auch als Pro­fes­soren tätig,  grün­de­ten ihr Koop­er­a­tionla­bel im Jahr 2002 in Pankow im Nord-Osten von Berlin. Sie arbeit­en als Illus­tra­toren, Grafikde­sign­er and Filmemach­er zusam­men. Ganz in der Nähe der Berlin­er Mauer, zwis­chen Berlin-Mitte und Kreuzberg, teilen sie sich, zusam­men mit 14 anderen Fre­un­den und Kol­le­gen, ein Stock­w­erk in ein­er alten Fabrik.

Drush­ba Pankow gewan­nen bere­its mehrere, auch inter­na­tionale Preise für ihre Illus­tra­tio­nen und ihr Buchde­sign. Sie arbeit­en für viele renom­mierte Zeitun­gen, Mag­a­zine und Agenturen.

Bei­de arbeit­en bere­its seit ca. 20 Jahren als Grafikde­sign­er, Zeich­n­er und Illus­tra­toren. Ihre Arbeits­ge­bi­ete reichen von der Buchgestal­tung, von der geze­ich­neten und dig­i­tal­en Illus­tra­tion und Info­grafik bis zu Com­ic, Graph­ic Nov­el und Ani­ma­tions­film – u. a. für Auf­tragge­ber wie Die Zeit, Rolling Stone, The New York­er, Leipziger Buchmesse, taz, arte Mag­a­zin und für die Heinrich-Böll-Stiftung.

Kar­di­nar und Schlecht haben Kom­mu­nika­tions­de­sign an der Burg Giebichen­stein Kun­sthochschule Halle, u. a. bei Eva Natus-Šalam­oun, Hel­mut Brade und Rain­er Schade, studiert. Von 2006 bis 2012 war Alexan­dra Kar­di­nar Pro­fes­sorin für Illus­tra­tion an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürn­berg, seit 2012 lehrt sie als Pro­fes­sorin für Medi­e­nil­lus­tra­tion an der haw Hamburg.

Volk­er Schlecht hat an der Fil­mu­ni­ver­sität Kon­rad Wolf in Pots­dam-Babels­berg von 2002 bis 2007 im Stu­di­en­gang Ani­ma­tion unter­richtet und ist seit 2014 Pro­fes­sor für Sequen­tielle Illus­tra­tion an der Uni­ver­si­ty of Applied Sci­ences Europe, Cam­pus Berlin. Auch in seinen ani­mierten Kurz­fil­men Ger­ma­nia Wurst (2008) und Kyrie Elei­son (2014) beschäftigt ihn die Frage nach der Darstell­barkeit kom­plex­er his­torisch­er Zusam­men­hänge mit den Mit­teln der Zeich­nung. Sein let­zter Kurz­film Kaputt (2016, zusam­men mit den Autoren Alexan­der Lahl und Max Mönch) set­zt sich als geze­ich­nete Doku­men­ta­tion mit Haftbe­din­gun­gen und Zwangsar­beit im zen­tralen Frauenge­fäng­nis der ddr, Burg Hohe­neck, auseinander.

Weit­ere Büch­er von Drush­ba Pankow (Auswahl):

Ilja Ilf / Jew­geni Petrow: Kolokolamsk.
Die Andere Bib­lio­thek, 2015 (Illus­tra­tion und Buchgestal­tung Alexan­dra Kar­di­nar und Ste­fan Ste­fanes­cu – aus­geze­ich­net von der Stiftung Buchkun­st 2016)

Kurt Tuchol­sky: Der Mensch.
Col­lec­tion Büchergilde, 2012 (Illus­tra­tion und Buchgestal­tung) e.t. a. Hoff­mann: Das Fräulein von Scud­eri. Büchergilde Guten­berg, 2011 (Graph­ic Nov­el und Buchgestaltung)

Torsten Groß: The Soul of Motown.
Edel, 2009 (Illus­tra­tion und Buchgestal­tung – aus­geze­ich­net von der Stiftung Buchkun­st 2009, Euro­pean Design Award Gold 2010)

Das Wis­sen dieser Welt – Der zeit-Bildungskanon.
Die Zeit /Spektrum Ver­lag, 2008 (Illus­tra­tion)

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Klappentext

»Auf der Lager­seite, wo ich arbeite, ist eine Epi­demie aus­ge­brochen und damit sie nicht weit­er um sich greift, sind wir gän­zlich isoliert wor­den … Son­st sieht es recht schlimm bei uns aus. Die Leute ster­ben in Massen, weil sie voll­ständig aus­ge­hungert sind … Ein grauen­haftes Bild.« — Richard Henkes

Ein­drück­lich und lebendig erzählt Drush­ba Pankow den Lebensweg des Pal­lot­tin­er-Paters Richard Henkes als Graph­ic Doc­u­men­tary. Auf der Grund­lage his­torisch­er Geschehnisse und über­liefer­t­er Briefe von Richard Henkes schildern die Illus­tra­tio­nen beina­he filmisch seinen Weg zum Mär­tyr­er der Nächstenliebe.

Er sagte, was nicht mehr gesagt wer­den durfte, wurde ver­haftet und ins KZ Dachau deportiert. Als Ende 1944 im Lager eine Fleck­ty­phus-Epi­demie aus­brach, meldete er sich frei­willig für die Pflege der Kranken, infizierte sich dabei und starb am 22. Feb­ru­ar 1945.

Am 15. Sep­tem­ber 2019 wurde Pater Richard Henkes SAC im Lim­burg­er Dom seliggesprochen.

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