Über den Erscheinungstermin
2013 wurden zwei Jubiläen gefeiert:
50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil und 50 Jahre Heiligsprechung Vinzenz Pallottis.
Aus guten Gründen hatte der Konzilspapst Johannes XXIII. den Akt der Heiligsprechung gerade auf den 20. Januar 1963 gesetzt.
Der vorliegende Band klärt, was den Heilgen Vater dazu bewog.
Es geht um Perspektiven für die Zukunft der Kirche
“Blickt man … nach der Beschäftigung mit den Konzilstexten noch einmal auf die Inhalte Pallottis zurück und stellt sich erneut die Frage nach seinen eigentlich zukunftsweisenden, in erster Linie impliziten Ideen und möglichen Folgen, die über die gegenwärtige Lage der Kirche und die Verwirklichung der Konzilstexte, aber auch den dahinter liegenden Geist des Konzils noch hinausweisen können, so zeichnen sich vor allem zwei große und komplexe Themenbereiche ab, die an zwei relativ einfachen Stichwörtern festzumachen sind:
Alle – ist der erste pallottinische Begriff.
Pallotti will in allen Menschen Gottes Bild und Gegenwart verehren und alle daran beteiligen, an dem einen Apostolat teilzunehmen, das nichts anderes ist als die unendliche Liebe Gottes zu leben. Alle sollen einbezogen werden. Am Leben der Kirche sollen alle partizipieren. In der Folge ist die Unterschiedlichkeit der Vielen zu respektieren und in die eine Gemeinschaft mit hinein zu nehmen.
Vielfalt – lautet der zweite Begriff mit seinem Gegenüber der Einheit,
aus dem heraus sich Impulse für die heute wachsende Pluralität in allen Bereichen gewinnen lassen. Vielfalt in Gemeinschaft, im Zusammenwirken, in einer zu suchenden Einheit aller Christen und der ganzen Menschheit über Religions- und Kulturgrenzen hinweg ist voll Hoffnung anzustreben im Vertrauen, dass es nicht nur kein Widerspruch, sondern der einzig logisch denkbare, anthropologisch richtige und mögliche Weg ist.
Eine andere Sichtweise ist es, Visionen einer Kirchengestalt der Zukunft – zunächst gedanklich – umzusetzen, zu überlegen, wie Anliegen, biblische Ideale, Potentiale der christlichen Frühzeit in gegenwärtige und vor allem zukünftige Lebenswirklichkeiten unseres Planeten hinein umgesetzt und weiter vermittelt werden können, wissend, dass jedes menschliche Mühen in der Spannung zwischen dem Schon und Noch nicht immer bruchstückhaft bleibt ohne deshalb bloß defizitär zu sein. Wo eschatologisch anmutende Kirchenhoffnungen zaghaft in die Gegenwart herein ragen, zeigen sich Themen, die aus der Haltung einer vorbehaltlosen pallottinischen Zuversicht aufzugreifen wären.” (aus Kapitel 5: Perspektiven für die Zukunft der Kirche)