Die Pallottiner in Kamerun

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25 Jahre Missionsarbeit (1890 – 1910)

Deutschland wurde 1884 Kolonialmacht. 1886 gingen protestantische Missionare nach Kamerun. 1890 übernahm die noch junge Gemeinschaft der Pallottiner die katholische Mission im Land am Sanaga. In den Wirren des Ersten Weltkrieges, der sich auch in den Kolonien abspielte, sollte dieser Einsatz 1916 ein Ende finden. Ab 1906 ist der schriftstellerisch begabte Pater Hermann Skolaster Missionar in Kamerun. Er war 1877 in Seeburg, Ermland geboren worden und starb 1968 in Limburg. Zum 25-jährigen Jubiläum der Mission hatte er den Auftrag erhalten, ein Buch über „Die Pallottiner in Kamerun“ zu schreiben. Krieg und Vertreibung der Missionare ließen das Projekt nicht zustande kommen. Ein Teil des Manuskriptes ging verloren. Im Nachhinein beurteilte der Autor dies nicht negativ, konnte er sich doch jetzt beim Schreiben nicht allein auf seine Notizen und Studien in Kamerun stützen, dazu auf die Missionschronik von Bischof Heinrich Vieter, er konnte auch entsprechende Archive der Kolonialzeit in Berlin nutzen. 1924 brachte dann der „Verlag der Kongregation der Pallottiner in Limburg“ das Buch des ehemaligen Missionars heraus, in dem er die Vorgeschichte, die Entstehung und die Praxis der Mission beschreibt. Dazu gehört nicht allein die Entwicklung jeder einzelnen Station in Kamerun, sondern auch der Aufbau des Missionshauses in Limburg und das Wirken
der Pallottinerinnen.

Das Buch von P. Hermann Skolaster ist seit vielen Jahren vergriffen. Das Interesse daran blieb und ist sogar gewachsen. Gründe dafür sind die Rückkehr der Pallottiner nach Kamerun 1964, das Aufblühen und Einheimischwerden der Gemeinschaft seit den 1980er Jahren, das Interesse der Kirche Kameruns an ihren Ursprüngen seit der 100-Jahr-Feier 1990/1991, die 100-Jahr-Feier der Weihe von Pater Heinrich Vieter zum ersten Kameruner Bischof 1905 und der Beginn seines Seligsprechungsverfahrens.

P. Norbert Hannappel SAC, legt hier eine „ungekürzte und unveränderte Neuauflage“ des Buches vor, ohne das man die Geschichte der Kirche Kameruns nicht verstehen kann. Zudem erhält man starke Einblicke in die Kulturgeschichte des Landes und in das koloniale Denken Europas. Denn die Missionarinnen und Missionare waren bei aller Begeisterung für Christus und seine Kirche Kinder ihrer Zeit. P. Hannappel hat bewusst nicht in den Text eingegriffen, der so heute nicht mehr geschrieben würde – z.B. die damals übliche Verwendung des Begriffs „Neger“ – und der z.T. stark kritische Züge an der Arbeit besonders des Pallottiner-Bischofs hat.

Bereichert ist das Werk Skolasters durch Fotos und die Hinzunahme persönlicher Berichte zweier Pallottinerinnen und eines Pallottiners, die nie für eine Veröffentlichung vorgesehen waren. Doch sind der Blick von Frauen und der eines Handwerkers eine gute Ergänzung zu den Beobachtungen und Einschätzungen eines Priester-Missionars.

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Artikelnummer: 978-3-87614-011-7 Kategorie: Schlagwörter: ,

Beschreibung

ISBN: 978-3-87614-011-7
Seiten­zahl: 624, mit zahlre­ichen Fotos und Abbildungen
Größe: 14,6 × 21,4 cm
Sprache: Deutsch
Erschei­n­ungs­da­tum: März 2014

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Weit­ere Infor­ma­tio­nen

Über den Autor

Hein­rich Vieter

Bear­beit­er: P. Nor­bert Han­nap­pel SAC

Herausgeber

Herz-Jesu-Prov­inz der Pallottiner

Mehr über die Herz-Jesu-Prov­inz der Pal­lot­tin­er erfahren Sie hier.

Über Bischof Heinrich Vieter

2455_bischof_heinrich_vieterAm Mittwoch, den 18. März 2009, feierte Papst Benedikt XVI. im Rah­men sein­er Kamerun-Reise in der Basi­li­ka “Maria, Köni­gin der Apos­tel” in Yaoundé zusam­men mit Bis­chöfen, Priestern, Ordensleuten, Laien und Vertretern ander­er christlich­er Gemein­schaften eine Ves­per. Dabei befand er sich ganz in der Nähe des Grabes von Hein­rich Vieter, Pal­lot­tin­er und erster Bischof von Kamerun. Die Geschichte der katholis­chen Kirche in diesem Land lässt sich ohne die Ver­di­en­ste dieses Mannes und sein­er Mit­brüder, die damals Pio­nier­ar­beit leis­teten, nicht erzählen.Am 13. Feb­ru­ar 1853 im west­fälis­chen Cap­pen­berg geboren, erlernt Hein­rich Vieter das Schrein­er­handw­erk und kommt in seinen Gesel­len­jahren durch viele Städte Deutsch­lands, Öster­re­ichs und der Schweiz. In Köln lernt er den Gesel­len­vere­in Adolf Kolp­ings ken­nen, dem er ein Leben lang ver­bun­den bleibt. Über Bern ver­schlägt es ihn nach Rom. Dort lernt er erst­mals die Pal­lot­tin­er ken­nen und sein langge­hegter Wun­sch, Priester zu wer­den, wird wahr: Nach dem Noviziat im nordi­tal­ienis­chen Masio und dem Studi­um an der Päp­stlichen Uni­ver­sität Gre­go­ri­ana in Rom empfängt er am 8. Mai 1887 die Priesterweihe.Er wird Rek­tor in Masio, 1889 für ein Jahr Mis­sion­sober­er der Pal­lot­tin­er in Brasilien. Die Pro­pa­gan­da Fide in Rom (heute: Kon­gre­ga­tion für die Evan­ge­lisierung der Völk­er) übertrug am 4. März 1890 die Mis­sion in Kamerun als Apos­tolis­che Präfek­tur an die Pal­lot­tin­er, Hein­rich Vieter war der erste Apos­tolis­che Präfekt. Am 8. Dezem­ber 1890 wei­hte er das Land Maria, der Köni­gin der Apos­tel. Trotz widriger Umstände, trotz Krankheit und ständi­gem Geld- und Per­sonal­man­gel grün­det er mit seinen Mit­brüdern und den Pal­lot­tiner­in­nen immer neue Mis­sion­sta­tio­nen, um den Men­schen in Kamerun Jesus Chris­tus zu verkün­den. Nicht ohne Grund nen­nt man bis heute die Pal­lot­tin­er in Kamerun die “Väter des Glaubens”.Seele und Motor des Pro­jek­ts war Pater Hein­rich Vieter, der am 22. Jan­u­ar 1905 im Lim­burg­er Dom zum ersten Bischof von Kamerun gewei­ht wurde. Auch in seinem neuen Amt war er sich nicht zu schade, als Schrein­er beim Auf­bau der Sta­tio­nen mitzuar­beit­en. Von seinem pas­toralen Weit­blick zeugt die Syn­ode, die er im Sep­tem­ber 1905 in der Metro­pole Duala abhielt. Die Statuten für die Seel­sorge in Kamerun wur­den dort gemein­sam erar­beit­et. Was auf­fällt, ist sein Blick auf die Mitar­beit der Kat­e­chis­ten und Lehrer, also der Laien. Es ent-spricht ganz und gar der Gedanken­welt Vinzenz Pal­lot­tis, dass Kirche nur leben kann, wenn alle Getauften ihrer Ver­ant­wor­tung inner­halb der Kirche gerecht werden.Von den Stra­pazen sein­er Arbeit, den Firm­reisen im Mis­sion­s­ge­bi­et und den „Bet­tel­touren” durch Deutsch­land erschöpft war er in großer Sorge um die Zukun­ft der Mis­sion. Kurz nach Aus­bruch des Ersten Weltkrieges stirbt er am 7. Novem­ber 1914 in Yaoundé. Die Lehrer und Kat­e­cheten waren die wichtige Brücke zu den franzö­sis­chen und englis­chen Mis­sion­aren. Sie hiel­ten Gottes­di­en­ste, hiel­ten das Leben der Gemein­den aufrecht.

Klappentext

Deutsch­land wurde 1884 Kolo­nial­macht. 1886 gin­gen protes­tantis­che Mis­sion­are nach Kamerun. 1890 über­nahm die noch junge Gemein­schaft der Pal­lot­tin­er die katholis­che Mis­sion im Land am Sana­ga. In den Wirren des Ersten Weltkrieges, der sich auch in den Kolonien abspielte, sollte dieser Ein­satz 1916 ein Ende find­en. Ab 1906 ist der schrift­stel­lerisch begabte Pater Her­mann Sko­laster Mis­sion­ar in Kamerun. Er war 1877 in See­burg, Ermland geboren wor­den und starb 1968 in Lim­burg. Zum 25-jähri­gen Jubiläum der Mis­sion hat­te er den Auf­trag erhal­ten, ein Buch über „Die Pal­lot­tin­er in Kamerun“ zu schreiben. Krieg und Vertrei­bung der Mis­sion­are ließen das Pro­jekt nicht zus­tande kom­men. Ein Teil des Manuskriptes ging ver­loren. Im Nach­hinein beurteilte der Autor dies nicht neg­a­tiv, kon­nte er sich doch jet­zt beim Schreiben nicht allein auf seine Noti­zen und Stu­di­en in Kamerun stützen, dazu auf die Mis­sion­schronik von Bischof Hein­rich Vieter, er kon­nte auch entsprechende Archive der Kolo­nialzeit in Berlin nutzen. 1924 brachte dann der „Ver­lag der Kon­gre­ga­tion der Pal­lot­tin­er in Lim­burg“ das Buch des ehe­ma­li­gen Mis­sion­ars her­aus, in dem er die Vorgeschichte, die Entste­hung und die Prax­is der Mis­sion beschreibt. Dazu gehört nicht allein die Entwick­lung jed­er einzel­nen Sta­tion in Kamerun, son­dern auch der Auf­bau des Mis­sion­shaus­es in Lim­burg und das Wirken
der Pallottinerinnen.

Das Buch von P. Her­mann Sko­laster ist seit vie­len Jahren ver­grif­f­en. Das Inter­esse daran blieb und ist sog­ar gewach­sen. Gründe dafür sind die Rück­kehr der Pal­lot­tin­er nach Kamerun 1964, das Auf­blühen und Ein­heimis­chw­er­den der Gemein­schaft seit den 1980er Jahren, das Inter­esse der Kirche Kameruns an ihren Ursprün­gen seit der 100-Jahr-Feier 1990/1991, die 100-Jahr-Feier der Wei­he von Pater Hein­rich Vieter zum ersten Kameruner Bischof 1905 und der Beginn seines Seligsprechungsverfahrens.

P. Nor­bert Han­nap­pel SAC, legt hier eine „ungekürzte und unverän­derte Neuau­flage“ des Buch­es vor, ohne das man die Geschichte der Kirche Kameruns nicht ver­ste­hen kann. Zudem erhält man starke Ein­blicke in die Kul­turgeschichte des Lan­des und in das kolo­niale Denken Europas. Denn die Mis­sion­ar­in­nen und Mis­sion­are waren bei aller Begeis­terung für Chris­tus und seine Kirche Kinder ihrer Zeit. P. Han­nap­pel hat bewusst nicht in den Text einge­grif­f­en, der so heute nicht mehr geschrieben würde – z.B. die damals übliche Ver­wen­dung des Begriffs „Neger“ – und der z.T. stark kri­tis­che Züge an der Arbeit beson­ders des Pal­lot­tin­er-Bischofs hat.

Bere­ichert ist das Werk Sko­lasters durch Fotos und die Hinzu­nahme per­sön­lich­er Berichte zweier Pal­lot­tiner­in­nen und eines Pal­lot­tin­ers, die nie für eine Veröf­fentlichung vorge­se­hen waren. Doch sind der Blick von Frauen und der eines Handw­erk­ers eine gute Ergänzung zu den Beobach­tun­gen und Ein­schätzun­gen eines Priester-Missionars.

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