Weltweiter Dienst am Menschen unterwegs

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Weltweiter Dienst am Menschen unterwegs
Auswandererberatung und Auswandererfürsorge durch das Raphaels-Werk 1871 – 2011

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten mehr als 50 Millionen Menschen aus Europa in die Neue Welt aus. Armut und Verzweiflung, Hoffnung auf Arbeit und wirtschaftlichen Aufstieg, politische, rassistische und religiöse Verfolgung, mitunter auch Abenteuerlust trieb die Emigranten in die Fremde. Seit 1871, seit der Gründung durch den engagierten und weitsichtigen Limburger Kaufmann Peter Paul Cahensly berät das Raphaels-Werk die Auswandernden bei diesem Wagnis in ein neues Leben – mehr als 4 Millionen haben in den 140 Jahren bis heute Betreuung, Begleitung, Fürsorge und Seelsorge durch diese Beratungsarbeit erfahren. Das Buch erschließt bisher unbekannte historische Quellen und zeigt so die bewegende Geschichte dieser Auswanderung und der Auswanderungsberatung aus soziologischer, sozialgeschichtlicher und sozialtheologischer Perspektive auf.

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Artikelnummer: 978-3-87614-079-7 Kategorie: Schlagwort:

Beschreibung

Größe: 14,8 × 20,8 cm
ISBN: 978-3-87614-079-7
Seiten­zahl: 240
Auflage: 1.
Sprache: Deutsch
Erschei­n­ungs­da­tum: 9. August 2011

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Weit­ere Infor­ma­tio­nen

Über den Autor

Prof. Dr. Man­fred Hermanns

Der Autor Man­fred Her­manns hat Sozi­olo­gie, Geschichte, Geo­gra­phie, Sozialethik und The­olo­gie an den Uni­ver­sitäten Bonn, Wien und Mün­ster studiert und war seit 1972 Dozent und seit 1981 Pro­fes­sor für Sozi­olo­gie an der Hochschule für Ange­wandte Wis­senschaften Ham­burg am Fach­bere­ich Soziale Arbeit. Die Schw­er­punk­te sein­er Forschung sind Fam­i­lien-, Jugend- und Reli­gion­ssozi­olo­gie sowie Sozialethik.

Zitat aus ein­er Rezension:

Kirch­liche Zeit­geschichte – Inter­na­tionale Zeitschrift für The­olo­gie und Geschichtswis­senschaft: „Die Dar­legun­gen von Her­manns sind – der Aus­druck sei hier erlaubt – erre­gend. An kein­er Stelle kommt Langeweile auf. Mit klarem Blick sowohl für die sach­lichen Gegeben­heit­en als auch mit Feinge­fühl für die manch­mal per­sön­lichen Zwangsla­gen der Beteiligten ver­ste­ht es Her­manns, den Leser zu fes­seln. Das Buch ist über­aus lehrre­ich, aber nie lehrhaft. Für jeden Leser ver­spricht es einen Zuwachs an Ein­sicht­en – und zwar auch über das engere The­ma hin­aus. Für Fach­leute bieten 545 Anmerkun­gen, ver­schiedene Über­sicht­en, ein aus­führlich­es Lit­er­aturverze­ich­nis und eine Per­so­n­en-, Orts- und Sachreg­is­ter eine Fund­grube für die weit­ere Forschung in diesem Bere­ich.“ (Prof. Dr. Ger­hard Merk, Buchbe­sprechun­gen, S. 478. In: KZG/ CCH, 25. Jahrgang, Heft 2, Ver­lag Van­den­hoeck & Ruprecht, Göt­tin­gen 2012)

Das Raphael­swerk berät auch heute noch Men­schen, die Deutsch­land dauer­haft oder befris­tet ver­lassen wollen: http://www.raphaelswerk.de/

Geleitwort von Erzbischof Dr. Werner Thissen

zu dem Buch von Man­fred Her­manns „Weltweit­er Dienst am Men­schen unter­wegs. Auswan­dererber­atung und Auswan­der­erfür­sorge durch das Raphaels-Werk 1871-201“

Aus- und Ein­wan­derungs­be­we­gun­gen gibt es von Beginn der Mensch­heitsgeschichte an. Die ersten Erzäh­lun­gen der Bibel sind bes­timmt von Men­schen, die sich auf den Weg machen. Abra­ham macht sich auf den Weg, weil er von Gott dazu aufgerufen wird (Gen. 12). Zwei Gen­er­a­tio­nen später fliehen Jakob und seine Söhne vor ein­er Hunger­snot nach Ägypten, um sich dort nie­derzulassen (Gen. 46). Nach­dem die poli­tis­che Bedrück­ung dort aber zu groß ist, ziehen die Nachkom­men Jakobs, das Volk Israel, von dort wieder zurück in das Land ihrer Vor­fahren (Ex. 12). Auch im weit­eren Ver­lauf der Bibel kommt es immer wieder zu Wan­derungs­be­we­gun­gen, frei­willig oder erzwungen.

In den Geschicht­en der Bibel erken­nen wir Motive für Aus- und Einwan­derung, wie sie bis heute prä­gend sind: wirtschaftliche Not und Hunger, religi­öse bzw. poli­tis­che Unter­drück­ung, Krieg und Gewalt, per­sön­lich­es Glück­streben. Diese Motive haben in der Neuzeit dafür gesorgt, dass sich viele Men­schen aus ganz Europa auf den Weg in die Ferne macht­en. Wenn uns heute auch vor allem die große Zahl an deutschen Staats­bürg­ern, die ab dem 19. Jahrhun­dert nach Nor­dameri­ka aus­ge­wan­dert ist, im Bewusst­sein sind, so zog es doch Men­schen aus ganz Europa in alle Erdteile: West, Ost und Süd.

Es ist ein­er beein­druck­enden Laienini­tia­tive zu ver­danken, dass 1871 das Raphaels-Werk gegrün­det wurde, wom­it die poli­tis­chen und kar­i­ta­tiv­en Initia­tiven des katholis­chen Kauf­manns Peter Paul Cahensly ein insti­tu­tionelles Stand­bein erhiel­ten. Die Sit­u­a­tion der Auswan­der­er war zu dieser Zeit beson­ders schwierig, sowohl am Ort ihrer Auss­chif­fung als auch auf den Schif­f­en und an den jew­eili­gen Ziel­häfen. Cahensly set­zte der sozialen, sit­tlichen und religiösen Not der Men­schen ein Net­zw­erk von Ver­trauensper­so­n­en ent­ge­gen. Dieses unter­stützte die Migranten auf allen Sta­tio­nen ihrer lan­gen und gefährli­chen Reise. Das Net­zw­erk des Raphaels-Werkes half mit, Aus­beu­tung, Ver­schleppung und Men­schen­han­del im Umfeld von Aus- und Ein­wan­derung zu unterbinden.

Von Beginn an war das Raphaels-Werk glob­al organ­isiert. Glob­al­ität war sozusagen ein notwendi­ges Marken­ze­ichen des Werkes, das in seinen Aktivi­täten die weltweite Ver­streu­ung der europäis­chen Völk­er nach­bildete. Dadurch schuf es auf ein­drück­liche Weise kar­i­ta­tive Anknüp­fungspunk­te der katholi­schen Kirche, die zahllosen Men­schen Hil­fe anboten. Das Raphaels-Werk war und ist im dop­pel­ten Sinn katholisch: katholisch im Sinne seines konfessionel­len Hin­ter­grunds und katholisch im Sinne sein­er weltweit­en Präsenz unter den Menschen.

Eine wichtige Gestalt des Raphaels-Werk im 20. Jahrhun­dert war der Pal­lotin­er Pater Max Größer SAC. Von 1930 bis 1940 war er dessen General­sekretär. Für die Migranten­hil­fe in Deutsch­land war dies eine äußerst schwierige Zeit. Pater Größers Bemühun­gen für Katho­liken mit jüdis­chem Fam­i­lien­hin­ter­grund ret­tete zahllosen Men­schen das Leben. Dieser Ein­satz und schließlich das Ver­bot des Raphaels-Werk im Jahre 1941 machen auf beson­dere Weise deut­lich, dass das Engage­ment für Ein- und Auswan­der­er stets sehr poli­tisch ist. Wo Men­schen in großer Zahl Gren­zen über­schre­it­en und für sich eine neue Heimat suchen, da ruft das staatliche Behör­den auf den Plan. Das gilt für das späte 19. Jahrhun­dert genau­so wie für das frühe 21. Jahrhundert.

Die Beratung für auswan­derungswillige Deutsche und Rück­kehrer auf der einen Seite und die Unter­stützung von nicht-deutschen Flüchtlin­gen auf der anderen Seite bilden heute das haupt­säch­liche Arbeits­feld des Raphaels-Werks. Es kommt damit einem zen­tralen christlichen Anliegen nach, näm­lich der Sorge um Flüchtlinge und Migranten, die in beson­derem Maße Gefahren aus­gesetzt sind.

Ich freue mich, dass Herr Pro­fes­sor Dr. Man­fred Her­manns sich die Mühe gemacht hat, die Geschichte des Werks nachzuze­ich­nen. Für seine kom­pe­tente Darstel­lung bin ich ihm dankbar. Viele wer­den die vor­liegende Studie schät­zen. Ent­standen ist näm­lich eine gut les­bare „Biogra­phie“ ein­er Organ­i­sa­tion, die auf her­aus­ra­gende Weise Katholiz­ität und Car­i­tas der Kirche miteinan­der ver­schmolzen hat.

Klappentext

Seit der Mitte des 19. Jahrhun­derts wan­derten mehr als 50 Mil­lio­nen Men­schen aus Europa in die Neue Welt aus. Armut und Verzwei­flung, Hoff­nung auf Arbeit und wirtschaftlichen Auf­stieg, poli­tis­che, ras­sis­tis­che und religiöse Ver­fol­gung, mitunter auch Aben­teuer­lust trieb die Emi­granten in die Fremde. Seit 1871, seit der Grün­dung durch den engagierten und weit­sichti­gen Lim­burg­er Kauf­mann Peter Paul Cahensly berät das Raphaels-Werk die Auswan­dern­den bei diesem Wag­nis in ein neues Leben – mehr als 4 Mil­lio­nen haben in den 140 Jahren bis heute Betreu­ung, Begleitung, Für­sorge und Seel­sorge durch diese Beratungsar­beit erfahren. Das Buch erschließt bish­er unbekan­nte his­torische Quellen und zeigt so die bewe­gende Geschichte dieser Auswan­derung und der Auswan­derungs­ber­atung aus sozi­ol­o­gis­ch­er, sozialgeschichtlich­er und sozialthe­ol­o­gis­ch­er Per­spek­tive auf.

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