Was ist die Eucharistie?
Die Eucharistie („Danksagung“; griech. εὐχαριστέω eucharisteo ‚Dank sagen‘), auch Abendmahl oder Herrenmahl, heilige Kommunion, Altarssakrament, Allerheiligstes Sakrament genannt, ist ein christliches Sakrament. Die liturgische Feier der Eucharistie wird als eine Wiederholung des letzten Mahles Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung verstanden. Bei der Eucharistie wird das Sterben und die Auferstehung Jesu Christi als Heilsereignis verkündigt und vergegenwärtigt. Jesus Christus ist dabei in der von ihm gegebenen Gemeinschaft, in seinem Wort, im Glauben an ihn und in den Gaben von Brot und Wein gegenwärtig.
Die Eucharistie ist Hauptteil der heiligen Messe neben der Verkündung des Wortes Gottes. Auch die gesamte heilige Messe wird Eucharistie oder Eucharistiefeier genannt. Die römisch-katholische Kirche lehrt die Realpräsenz Jesu Christi in den Gestalten von Brot und Wein in der Eucharistie. Indem der Priester, der damit in persona Christi handelt, während des Hochgebetes die Einsetzungsworte „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut“ ausspricht (Konsekration), geschehe die geheimnisvolle Wandlung (Transsubstantiation) der Substanz von Brot und Wein in den wahren Leib und das wahre Blut Christi. In der konsekrierten Hostie sei Christus wahrhaft gegenwärtig und bleibe es auch nach der eigentlichen Opferfeier. Darum werden konsekrierte Hostien im Tabernakel aufbewahrt und dienen zur Kommunion für die Kranken und Sterbenden („Wegzehrung“) wie auch zur anbetenden Verehrung durch die Gläubigen.
Nach katholischer Lehre ist Jesus Christus sowohl unter der Gestalt des Brotes als auch unter der Gestalt des Weines ganz und lebendig mit Leib und Blut, Seele und Gottheit enthalten. Somit ist die Kommunion der Gemeinde unter beiden Gestalten nicht zwingend notwendig. Darum und aus hygienischen Gründen wurde der Laienkelch seit dem Hochmittelalter mehr und mehr gemieden und schließlich eingestellt; nur der Priester trank den eucharistischen Wein. Heute ist der Empfang der Kommunion unter beiderlei Gestalt wieder möglich und wird vor allem zu bestimmten Gelegenheiten von der Kirche „sehr empfohlen“: Die Kelchkommunion empfangen Brautpaare in ihrer Brautmesse, Ordensleute bei ihrer Profess und geweihte Jungfrauen bei ihrer Jungfrauenweihe, erwachsene Neugetaufte in der Messe, die auf ihre Taufe folgt, und Erwachsene bei der Firmung. Für die Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag ist sie im Messbuch ausdrücklich vorgesehen, für die Feier der Osternacht vom Vatikan dringend angeraten. Der einer heiligen Messe vorstehende Priester muss immer unter beiden Gestalten kommunizieren.
Die Eucharistie ist eines der sieben Sakramente. Da Jesu Auftrag, Brot und Wein zu seinem Gedächtnis zu teilen, an die Apostel ergangen sei, ist die Konsekration nur geweihten Priestern erlaubt und nur durch deren Vollzug gültig. Denn sie sind durch ihre Weihe Stellvertreter der Bischöfe, die wiederum durch die Apostolische Sukzession Nachfolger der Apostel sind.
Voraussetzung für den Empfang der Kommunion ist der Glaube an die Realpräsenz Christi. Darum dürfen kleine Kinder nicht kommunizieren, da sie den Leib Christi noch nicht von normalem Brot unterscheiden könnten. Weiterhin muss der Kommunizierende frei von schweren Sünden sein und sich gegebenenfalls vor der Kommunion im Bußsakrament mit Gott versöhnen.
Die römisch-katholische Kirche empfiehlt die tägliche Mitfeier der heiligen Messe und nach Möglichkeit auch den täglichen Empfang der heiligen Kommunion. Deren Empfang vermehrt die Liebe Gottes, bewahre dadurch vor der Anhänglichkeit an die Sünde und bewirke die Vergebung leichterer Sünden. Indem das in der Kirche vereinte Volk Gottes beim Mahl des Herrn den Leib Christi empfange, wird es selbst zum „Leib Christi“.